Samstag, 18. Februar 2017

Johannesburg und Soweto

Über das Hotel hatte ich eine Stadtrundfahrt durch Johannesburg und Soweto gebucht. Es gibt zwar auch einen hop on hop off Bus, das ist mir in der Stadt als Alleinreisende allerdings zu gefährlich. Pünktlich 9 Uhr holte mich ein Kleinbus ab und kurze Zeit später fand sich eine lustige Gesellschaft von 6 Europäern zusammen, alle auf Dienstreise die sich ihr Wochenende verschönern wollten. Zunächst ging es in die Innenstadt auf das höchste Gebäude der Stadt. Das ehemalige Carlton, ein hässlicher Betonklotz wie es dergleichen viele gibt in Jozi, wie Johannesburg liebevoll genannt wird, dient als romantischer Spot der Stadt. Ja der Ausblick war schön , aber nicht zu vergleichen mit jenen in singapur, Chicago oder New York City. Ein Loch in der Decke welches leckte wurde gelöst indem man einfach eine riesige Mülltonne drunter stellte um das Wasser aufzufangen. Nunja, weiter ging die Fahrt durch die Stadt, welche nicht zum aussteigen einlud, zum Apartheid Museum. Ein Teil beschäftigt sich mit der Geschichte Südafrikas und ein anderer ist Nelson Mandela gewidmet. Sehr interessant und man kann sicherlich Stunden hier zubringen. Für uns ging es aber bald schon weiter nach Soweto. Vorbei am Fußballstadion in dem 2010 noch die Fußball WM Eröffnung stattgefunden hat und nun ein völlig brach liegendes Stadion ist. Schade. Soweto an sich überraschte mich. Ich hatte nur Slums erwartet. Aber im Gegenteil gibt es "the good, the bad and the ugly" part wie es der Guide formulierte.
Der schöne Teil beherbergt hübsche Häuser mit Garten und Mauern, die aber nicht vor Einbruch schützen sollen (in Soweto selbst ist die Gefahr nicht so hoch dass man sich gegenseitig ausraubt) sondern nur Statussymbol sind. Der schlechte Part sind kleine Häuschen aus Asbest und erst der ugly part sind die Slums. Am Hotel soweto, von dem ich dachte es sei bereits heruntergekommen und geschlossen, stiegen wir aus. Ein local aus dem Slum führte uns dann durch die Gassen dort: ein Dixi Klo für 5 Familien, eine kleine Hütte die 4 Generationen mit insgesamt 24 Leuten beherbergt, spielende Kinder Inn schlamm und Frauen die Kästen durch die Gegend schleppten. Aber auch karibische Musik aus einem Ghettoblaster und strahlender Sonnenschein. Bei denn wetter lässt es sich wohl noch aushalten, immerhin hatten die meisten Strom und auch einen Kühlschrank und TV. Da waren die Leute in den indischen Slums ärmer dran, auch wenn das schon ein erbärmlicher Vergleich ist. Vorbei an den Häusern von 2 Friedensnobelpreisträgern, einem davon Nelson mandela, welches nun ein Museum ist, ging es zurück zum Hotel.
bei dem Ausflug habe ich interessante Einblicke bekommen und fest steht, dass Johannesburg nie meine Lieblingsstadt werden wird.

Samstag, 11. Februar 2017

Pilanesberg Nationalpark


Der Pilanesberg Nationalpark ist ca. 2,5h von Johannesburg entfernt und eignet sich daher perfekt für einen Wochenendausflug. Am Vormittag brachen wir auf und ich machte erste Erfahrungen im Linksverkehr mit dem Auto. Alles noch etwas ungewohnt, da die Schlaglöcher auf der Fahrbahn und Menschen die an der Seite lang laufen es einem nicht gerade einfach machen. Beim Einchecken in der Kwa Maritane Lodge, wo wir bereits vor einem Monat unsere Zimmer gebucht hatten, erstmal ein Schreck: angeblich lagen unsere Reservierungen nicht vor. Doch durch einen Anruf bei Expedia klärte sich dies dann.
Nach dem Einchecken machten wir uns aber gleich wieder los. Mit dem Auto ging es direkt in den Naitonalpark hinein. Es war eine sehr ertragsreiche Pirschfahrt: Hippos, Giraffen, Nashörner, Elefanten, Gnus, viel Wild und Vögel. Punkt 19 Uhr schließen die Tore um diese Jahreszeit, so dass wir uns tatsächlich beeilen mussten wieder aus dem Park herauszukommen. Denn auch wenn das Areal umzäunt ist, die Tiere leben hier komplett wie in freier Wildbahn und suchen sich ihre Nahrung selbst. Man ist also Teil der Nahrungskette und darauf wollte ich es nicht ankommen lassen. Im Hotel gab es dann ein herrliches, sehr fleischlastiges, Büfett.
 
 Am nächsten Morgen nahmen wir an einer organisierten Pirschfahrt teil. Das hatte den Vorteil, dass wir auf einem größeren Truck saßen und somit bessere Sicht über das doch schon zu hohe Gras hatten und mehr Tiere entdecken konnten. Direkt beim Sonnenaufgang dann das Highlight der Reise: ein Löwe. In etwas weiterer Entfernung hatte dieser Gnus gesichtet und schlich sich nun an. Doch die Gnus hatten ihn bereits bemerkt. Die mit ihnen kampierenden Vögel machten sich schon bald von dannen, während die Gnus dem Löwen entgegen sahen. Erst recht spät machten sie sich dann auf die Flucht. Und der Löwe? Nun entweder hatte er keinen Hunger oder war zu faul, er spazierte einfach weiter. Keine aufregende Verfolgungsjagd. Wir sahen noch viele andere Tiere aber das war definitiv das spannendste. Nach dem Frühstück machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Johannesburg.