Nach einem etwas besseren Frühstück führen wir zuerst zu einem Gadisar See. In der herrlichen Morgensonne leuchteten uns wieder goldgelbe Tempel entgegen. Dann ging es zur St Pauls Schule, einer der privaten Schulen die Kinder im Alter von 3-15 Jahren unterrichtet. Wir erfuhren Details wie dass es einen Morgenappell gibt, das Schulgeld 500 rupies pro Monat beträgt, 3 sprachen gelehrt werden wobei der Unterricht in Englisch stattfindet, es gibt keine Züchtigung. Am interessantesten fand ich die Klasse Social Science wo ich bei einem Blick auf die Seite des Lehrbuches bezüglich inequality of genders die Frage fand wie die Tötung eines Mädchens genannt wird. Abschluss bildete eine Klasse die im activity Room einen Bollywood Tanz einübte. Alles in Allem merkte man doch, dass diese Schule eine Privatschule ist und hier Kinder mit Geld hergehen und die Schule sehr gut ausgestattet war. Ein ganz anderes Bild hatten wir von den Schulen, auf die wir unterwegs einen Blick erhaschen konnten: eine offene Huette, die Kinder sitzen auf dem Boden und hoeren einem Lehrer zu der vor einer Kreidetafel steht. Lehrer an einer oeffentlichen Schule in Indien zu sein, bedeutet, dass man noch einen zweiten Job braucht. Und verdient man in diesem mehr, dann faellt man eben als Lehrer aus und die Schueler haben das Nachsehen. An einer Privatschule haben dies die Lehrer natuerlich nicht noetig.
Danach ging es in die Altstadt. Das Fort auf einem Hügel besteht aus 99 Türmen und es herrschte wie immer reges Treiben in der letzten großen Stadt bevor es in die heiße Grenzzone zu Pakistan geht. Highlight neben den Gassen war der Jaina Tempel. Tim fühlte sich wie in einem Indiana Jones Film. Wunderschöne Motive in goldenen Sandstein geritzt und unendliche viele kleine Details die es zu entdecken gab. Leider auch korrupte Priester, denn diese sind meist Hindus und denen ist der Tempel nun mal nicht so heilig.
Auf einer kleinen Aussichtsplattform hatten wir schönen Blick auf die Gassen der Unterstadt zu denen es als nächstes ging. Wieder detailverliebte Havelis gebaut von Brüdern. Eines war sehr interessant da die Linke und rechte Hälfte im Wettstreit der beiden Brüder entstand wer den besseren Steinmetz hat: ich konnte keinen Unterschied feststellen, beide waren sehr schön.
Zum Abschluss ging es in einen Teppich und Trödelladen. Nachdem wir uns viele bunte Teppiche angeschaut hatten die mehr Tuch als Teppich waren genossen wir den Blick von der Dachterasse und tranken einen der leckeren Marsala Tees. Dann setzten wir uns von der Gruppe ab und gingen noch einmal durch die Gassen. Kaum nicht mehr im Trupp bekamen wir auch gleich günstiger Preise für unseren Gewürztee. Um die Hälfte günstiger und wahrscheinlich machen sie immer noch genug Gewinn. Irgendwann ging uns das Handel dann auf den Docht und wir versuchten ein letztes Mal das Tuktuk zum Hotel zu verhandeln. Im Hotel hatten wir schon gesagt bekommen wieviel es kosten sollte und auch hier müssten wir wieder 50% runterhandeln was angesichts der vielen Fahrer kein Problem ist, einfach weitergehen irgendjemand bietet schon einen günstigeren Preis.
Im Hotel probierten wir dann den erfrischenden Pool aus, legten uns etwas in die Sonne und ruhten uns aus.
Abends hatte man uns Tische am Pool hergerichtet und ein indisches BBQ mit Hühnchen und Lamm und vielen anderen Spezialitäten bereitet.