Samstag, 5. März 2011

Muscat (Oman)

Der erste Landgang stand an. Da das Einlaufen in Muscat das schönste der ganzen Reise sein sollte, überwindeten wir uns wieder 7 Uhr aufzustehen. Trotz dessen wir ca. 45 Minuten vor Einlaufen auf dem Pooldeck waren, waren wir bereits am Sultanspalast vorbei. Das Hafenviertel von Muscat zeichnete sich von der schroffen, kargen Bergkulisse ab. Also ging es zum Frühstück und gegen 8.30 Uhr gleich von Board. Wir erhielten einen „Tagespass“ zur Einreise in den Oman und dann brachte uns ein kostenloser Shuttle zum Hafenausgang. Und da wartete man auch schon auf uns: gefühlte hundert Taxifahrer, wohl organisiert. Zunächst jemand der alle Passagiere anspricht und die Taxis anpreist. Zeigt man Interesse, wird man an einen „persönlichen Verhandler“ verwiesen. Da wir so ziemlich die ersten waren, versuchte man die Preise wohl noch hochzuhalten. Hat man sich auf einen Preis geeinigt, wird man nun wiederum an einen Taxifahrer verwiesen. Wir erwischten einen älteren Herrn, der leider nur sehr schlecht Englisch verstand und sprach. Sobald wir eine Frage stellten, wiederholte er einfach nur seine eingeübten Standardsätze ohne auf unsere Fragen einzugehen. Dies war allerdings weniger schlimm, da ich bereits online alles ausgearbeitet hatte und wir wussten was wir sehen wollten. 

Erste Station war die große Sultan Quaboos Moschee. Diese ist nur bis 11 Uhr zu besichtigen und liegt ca. 25 Minuten von Muscat entfernt. Diese Moschee ist wirklich beeindruckend und kann bis zu 6000 Betende aufnehmen. Wir hatten strahlend blauen Himmel und davon hob sich die blankpolierte „Marmormoschee“ herrlich ab. Frauen müssen ein Kopftuch tragen, wer keins hat kann sich dort eines kaufen. Durch einen kleinen Park gelangt man zum ersten kleineren Gebetssaal. Dieser ist nicht ganz so beeindruckend wie der eigentliche große Saal. Ein riesiger von 600 Frauen 4 jahrelang handgeknüpfter Teppich liegt hier aus und an der Decke hängt ein Kronleuchter mit 1122 Lampen, bei dem Swarowski wohl ein gutes Geschäft gemacht haben wird. In den verschiedenen kleinen Höfen spiegelt sich die Silhouette der Moschee im Marmor und bildet wirklich schöne Fotomotive. Die Moschee ist das religiöse Wahrzeichen vom Oman.

Wir gingen zurück zum Taxi und fuhren nach Muscat zurück. Dabei gelangten wir auch in das Botschaftsviertel. Hier ist das Fotografieren der Villen, die sowohl Amtssitz als auch Wohnung der Angestellten sind, leider verboten. Alle diese Botschaften haben ihren eigenen Strand, unzugänglich für die Öffentlichkeit. Wir machten noch einen kurzen Stopp an zwei öffentlichen Stränden, die nach getaner Arbeit gegen 16 Uhr angeblich überfüllt sein sollen.
Als nächstes ging es in das alte Muscat. Hier in der Bucht von Muscat dominieren die beiden Forts Mirani und Jalali zu beiden Seiten. In der Mitte liegt der Sultanspalast al-Alam-al-Amer. Auch hier läuft man über blankpolierten Marmor direkt auf den Palast zu. Die schöne Bepflanzung setze den blau-golden-schimmernde, dreistöckigen Palast – dem wohl prächtigsten Gebäude Muscats - in das rechte Licht.  Für seinen Bau ließ der Sultan allerdings ein Drittel der Altstadt (u.a. dem Indischen Viertel) abreißen, um seinen Bau dahin zu setzen.

Letzter Stopp war in Muscats Hafenviertel. Hier am Souk von Mutrah setzte uns der Taxifahrer ab, denn den Rest können wir zu Fuß erlaufen. Auf dem Souk war es teilweise etwas nervig. Von allen Seiten wurde ich dazu angehalten mir die tollen Seiden- oder Kashmereschale anzusehen, anzufassen, die Qualität zu bewundern und natürlich einen oder besser mehrere kaufen. Dazu riecht es an jeder Ecke nach Weihrauch, der uns natürlich auch in allen Formen und Aggregatzuständen angeboten wurde. Da ich weder daran, noch an irgendetwas anderem interessiert war (wohl auch weil ich mich beim Handeln immer irgendwie übers Ohr gehauen vorkomme) verließen wir bald darauf den Souk und bummelten noch etwas durch die kleinen Gassen und kamen unter anderem auch an einem sehr interessanten, farbenfrohen Türmchen vorbei.

Auf dem Rückweg zum Hafen liefen wir an der Corniche entlang mit direktem Blick auf die sandfarbene Yacht des Sultans, die in unmittelbarer Näher unserer AIDA lag. Auf unserem Weg zum Schiff kommt man zwangsläufig auch am Fisch- und Gemüsemarkt vorbei. Bis 13 Uhr wird hier noch frischer Fisch angepriesen. Verwunderlich, dass man bei uns (wo es doch recht kühl ist) den Fisch auf Eis bettet und hier, in der Hitze, liegt er einfach so auf einem Tuch herum, teilweise ausgenommen und zurecht geschnitten. 

Fazit des Tages: Wir haben bei 2 Personen ca. 30€ gespart, indem wir den Ausflug auf eigene Faust unternommen haben und konnten dazu unseren eigenen Rhythmus bestimmen. Wir haben viele Taxifahrer gesehen, die ihre Passagiere begleitet haben und erzählt haben, leider sprach unserer kein wirkliches Englisch: wer sich also vorher schon informiert hat, verpasst dadurch auch nicht unbedingt etwas.

Gegen 13.15 Uhr waren wir wieder auf dem Schiff und konnten Mittagessen. Ursprünglich wollten wir noch einmal an den Strand, dazu war uns dann allerdings die Zeit etwas zu kurz und außerdem war die Sonne auch hinter den Wolken verschwunden. Also legten wir uns lieber auf das Pooldeck, entspannten im Whirlpool und tranken Kaffee. Nach dem Abendessen ließen wir wieder den Abend im Theatrium ausklingen. 

1 Kommentar:

  1. Hallo, ich bin gerade von einer Kreuzfahrt zurückgekehrt, auf der ich u.a. auch Muscat im Oman besucht habe. Es hat mir dort sehr gefallen. Einen kleinen Reisebericht habe ich in meinem Blog veröffentlicht und einige interessante Informationen für zukünftige Reisende zusammengestellt.

    http://travelbook84.wordpress.com/

    Germanicus84

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